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Verfallen lassen oder restaurieren?

Am 14. März 1951, 10.47 Uhr, ereignete sich das sogenannte 2. Euskirchener Beben (M. Schwarzbach, 1951). Die Seismogramme und auch die aufgetretenen Schäden weisen auf den Billiger Horst als Zentrum hin. Die Orte Obergartzem und Billig, die unmittelbar an den Verwerfungslinien liegen, wurden am meisten erschüttert. Unweit dieser Verwerfungslinie liegt auch der Ort Antweiler. Das 2. Euskirchener Erdbeben erreichte im Gebiet Euskirchen-Mechernich die Stärke 8. Es war eines der stärksten bisher beobachteten Beben in Deutschland. Schwarzbach charakterisiert die Stufe 8 der 12-teiligen Erdbebenskala, die im wesentlichen von den italienischen Seismologen Mercalli und Cancani aufgestellt wurde, wie folgt:

8. Zerstörend. Ganze Bäume schwanken. Schwere Möbel werden von der Stelle gerückt. Statuen usw. nahe dem Boden, auf Friedhöfen usw. drehen sich auf den Postamenten oder fallen um. Klaffende Spalten im Mauerwerk; die meisten Schornsteine fallen ein; Kirchtürme und Fabrikschornsteine können beschädigt werden. Leichte Risse im Boden.

In Obergartzem stürzte ein Teil des Kirchengewölbes ein, am Schulhaus stürzte ein Schornstein herab, auf den Friedhöfen in Kreuzweingarten, Euenheim, Wißkirchen fielen zahlreiche Grabsteine um. In Euskirchen fielen Mauerruinen ein, es gab Mauerrisse; in Mechernich bekam der 126 m hohe Schornstein der Mechernicher Hütte oben ein großes Loch. Einige Personen wurden verletzt. In Köln, Bonn, Aachen und Düsseldorf wurde das Beben noch mit Stärke 5 wahrgenommen. Das Schüttergebiet reichte bis Braunschweig. Göttingen und Stuttgart, also bis in 300 km Entfernung.

Bei diesem Beben wurde auch das Backhaus (Erbaut 1846) erheblich beschädigt. Eine Außenwand stürzte ein, der ganze Dachstuhl verschob sich, sodass an der gegenüberliegenden Seite des Turmes ein Giebelüberhang von ca. 40 cm entstand. Die Frontwand des Backofens wurde aufgrund fehlender Fundamente um ca. 4 cm nach vorne verschoben, worauf die Stützmauern des Gewölbes beschädigt wurden und dieses einsackte. Nach dem Beben wurde lediglich eine Sicherungsmaßnahme unternommen, damit das Backhaus nicht ganz einstürzt.

Das Backhaus war in so desolatem Zustand, dass 67 Jahre nach dem Beben eine Entscheidung getroffen werden musste: Lassen wir das Backhaus ganz verfallen oder verschreiben wir uns der Restaurierung?

Es folgten zahlreiche Abende am Kamin, Gespräche und Diskussionen und irgendwann waren wir sicher: Wir packen das an!

Bevor überhaut ein einziger Stein bewegt wurde, wurde unsererseits beim LVR-Amt für Denkmalpflege angefragt, ob eine Sachkundige Unterstützung währed der Restaurierung möglich ist.

Eine Bauaufnahme und Bauuntersuchung erfolgte durch das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Referat Bauforschung (Dipl.-Ing. Christina Notarius und Dipl.-Ing. Hans Meyer), im August 2018.

Die Bauforschung (WR-ADR) erstellte eine verformungsgerechte Bauaufnahme des Backhauses im Vorfeld der Instandsetzungsarbeiten (Teil 1: Reparatur der Dachkonstruktion und Wiederherstellen der verlorengegangenen östlichen Traufwand; Teil 2: Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Backofens, Reparatur des Backherdgewölbes und Abzugskanals zur Reaktivierung des Backofens).
Das Backhaus mit dem Backofen befindet sich im südwestlich Teil des Gartens, direkt an der Umfassungsmauer, die das Areal der Burganlage umschließt. Der Backofen ist in den halbrunden Schalenturm eingebaut.

Die Bauaufnahme umfasst:

Grundriss vom Backhaus mit Backofen und der Umfassungsmauer (M. 1:50)

Querschnitt durch das Backhaus mit Blick auf die Backofen-Vorderfront (M. 1:50)

Bildplan der nördlichen Giebelwand mit Befunddarstellung (M. 1:20)

Bildplan der westlichen Traufwand mit Befunddarstellung (M}. 1:20)

Bildplan der Backofen-Vorderfront (M. 1:20)

In dem Rundturm, der innerhalb der südlichen Umfassungsmauer steht, wurde um 1846 ein Königswinterer Backofen eingebaut und nach Nordwesten das Backhaus davor errichtet. Der Rundturm hat auf der Außenseite drei Schlüsselloch-Schießscharten, und im Innenraum oberhalb des Backofens sind die Balkenlöcher der ehemaligen Turmgeschossdecke erkennbar.
Der Rundturm und die angrenzende Umfassungsmauer haben heute nur noch eine Höhe von knapp 4 m. Der Viereckturm innerhalb der westlichen Umfassungsmauer ist höher erhalten geblieben, er zeigt im Obergeschoss eine Fensteröffnung und seitlich je eine Schlitz-Schießscharte.

Backofen (siehe Grundriss und Querschnitt)
Vom Backofen sieht man als erstes die Vorderfront, sie bildet die südliche Wand des
Backhauses. Die Backofenvorderfront ist in Bruchstein- und Ziegelmauerwerk errichtet unter Wiederverwendung von einzelnen Werkstein-Spolien, wie z.B. einem Bruchstück von einem Gewändestein, das zu einem Kreuzstockfenster gehörte. Der Anschluss zur östlichen Traufwand ist als Fachwerkwand mit Ziegelausfachung errichtet.

In der Vorderfront sind die Funktionsöffnungen des Backherdes in drei Ebenen angeordnet:

Im Sockel eine Ablagenische für Holz: Sie hat einen Natursteinsturz, jedoch ist ihre
linke Nischenlaibung eingebrochen.

Darüber der eigentliche Backherd, dessen Sohlstein, die seitlichen Türlaibungen und
der Sturzstein aus Königswinterer Tuffstein errichtet sind.
Im Sturzstein ist die Jahreszahl von 1846 eingemeißelt.

Darüber liegt das Abzugssystem des Backofens, ein Formstein mit verschiebbarem
Steinriegel zur Regulierung der Backtemperatur.

Der Backherdinnenraum ist teilweise verschüttet, weil ein Teil des Gewölbes und des Abzugskanals eingebrochen sind. Daher kann der Innenraum nur ungefähr vermessen werden. Zu diesem Schaden kam es vermutlich durch eine unsachgemäße und nachträglich eingebaute Abstützung für die Dachkonstruktion.

Der Backherd ist ovalförmig, circa 2,80 m tief, die mittlere Breite beträgt circa 1,95 m und die mittlere Höhe knapp 0,30 m. Die Herdsohle besteht aus großen Tuffsteinplatten und steigt in der Regel nach hinten an. Die Seitenwände und das Gewölbe sind wie die Herdsohle aus Königswinterer Tuffsteinen gesetzt. Die Tuffsteine des Backherdes sind außen herum mit einer zusätzlichen Mauerschale zur Stabilisierung und Dämmung ummauert. Im hinteren Teil des Gewölbes befinden sich rechts und links Öffnungen, durch die der Rauch abzieht. Oberhalb des Gewölbes führen zwei getrennte Abzugskanäle von hinten bis zur Backofenvorderfront und schließen an den Formstein an. Die Abzugskanäle sind mit feuerfesten Ziegelsteinen gemauert. Da der Schornstein erst oberhalb der Dachbinder auf einer Rahmenkonstruktion errichtet ist, muss für den Rauchabzug vom Backofen bis in den Dachraum eine Rauchabzugshaube in Leichtbauweise (Lehmgeflecht) existiert haben.
Der Backofen mit seiner Ovalform passt sich in den Innenraum des Rundturmes ein. Von oben kann man sehen, dass er etwas auf Abstand gesetzt ist, sozusagen als eigener Baukörper in den Rundturm hineingebaut wurde.

Backhaus (siehe Grundriss, Querschnitt und Bildpläne der Ansichten)
Das Backhaus ist mit seiner Südseite gegen den Backofen an den Rundturm gebaut. Es ist in Fachwerkbauweise eingeschossig mit einem Sparrendach errichtet. Auf dem Bruchsteinsockel stehen die Eckständer, das Schellholz lagert auf dem Sockel und bindet in die Ständer ein. Den oberen Abschluss bildet das Traufrähm, das sowohl auf der West- als auch auf der Ostseite mittig überblattet ist. Die Eingangsfront auf der Ostseite ist vollständig verloren gegangen, nur die Eckständer und das Traufrähm, das als Auflager der Sparren dient, sind erhalten. Im nordöstlichen Eckständer sind der Sturzriegel und die Kleben der Eingangstür überliefert. Die nördliche Giebelwand mit zwei Fensteröffnungen im Erdgeschoss und einer Einstiegsluke für den Dachraum sind erhalten, nur das Giebeldreieck neigt sich bedenklich nach außen vor. Die westliche Traufwand ist fensterlos, der Fachwerkabbund endet am Mittelständer, nur das Traufrähm führt bis zum Auflager am Rundturm fort. Die Wandfläche darunter ist mit Ziegelmauerwerk bis an den Rundturm geschlossen.
Die Queraussteifung des Backhauses erfolgt mit zwei Unterzugsbalken (I + II), die in den
Eck- und Mittelständer eingezapft sein sollten. Auf diesen Unterzugsbalken stehen gekrümmte Stuhlsäulen mit einem Kehlbalken als oberem Abschluss. Zur Längsaussteifung sind Pfetten angeordnet und darüber lagern die Sparrenpaare. Oberhalb des Gebindes und II lagert eine Rahmenkonstruktion, auf der der Schornstein für den Rauchabzug aufgebaut ist. Das Gebinde (I) ist auf der Ostseite mit dem Eckständer verzapft und lagert auf der Backofen-Bruchsteinwand; es bindet aber nicht in die westliche Traufwand ein, was konstruktiv nicht korrekt ist. Das Gebinde (II) war ursprünglich mit dem Mittelständer sowohl auf der Ost- wie auf der Westseite ordnungsgemäß verzapft. Jedoch ist der Bundbalken vermutlich zusammen mit der östlichen Traufwand verlorengegangen. Damit war die Standfestigkeit des Gebäudes erheblich gefährdet. Zur notdürftigen Stabilisierung baute man in der Achse von Gebinde (11) zwei Mauerpfeiler auf, diese unterstützen heute die gekrümmten Stuhlsäulen und die Dachkonstruktion.
Das Fachwerkgefüge und das Sparrendach über Backhaus und Rundturm sind fast komplett aus zweitverwendeten Hölzern errichtet. Dies belegen frühere Zapflöcher, Zapfschlitze und Abbundzeichen, die auf den heutigen Abbund nich zutreffen (siehe Bildpläne der Fassaden).

Schadensbild von Backofen und Backhaus
Schaden am Backherd-Gewölbe und dem linken Abzugskanal durch die unsachgemäße und nachträglich eingebaute Abstützung für die Dachkonstruktion.
Diese Konstruktion muss unbedingt entfernt werden, dabei darf das Gewölbe nicht von oben betreten werden.
Bedingt durch die konstruktiven Störungen des Fachwerkgefüges hat sich die Dachkonstruktion mit dem Giebeldreieck nach Norden hin erheblich verschoben.

Fazit
Der nicht mehr genutzte Rundturm innerhalb der Umfassungsmauer erhielt durch den Einbau des Königswinterer Backofens eine neue Funktion. Das Backhaus, welches davor errichtet wurde, ist ausschließlich aus zweitverwendeten Baumaterialen errichtet. Vielleicht stammten sie von einem frühen Gebäude, das sich innerhalb der Burganlage befand. Der Backofen ist so groß, dass hier nicht nur das Brot für die Bewohner der Burg gebacken wurde, sondern auch die Dorfbewohner hier mitbacken konnten.
Die Königswinterer Backöfen wurden in Königswinter am Rhein produziert, das Tuffgestein wurde unterirdisch in den sogenannten Ofenkaulen abgebaut. Von dem dort ansässigen Backofenbetrieb auf Maß vorgerichtet, wurden die Steine mit dem Fuhrwerk zur Burg transportiert und dort auf den gemauerten Backofensockel vom Backofenbauer aufgerichtet. Die besondere Qualität dieser Öfen ist das Tuffgestein, das über eine hohe Wärmespeicherfähigkeit verfügt, was für das Backen von Brot von größter Wichtigkeit ist. Die Um- und Weiternutzung des Rundturms in eine Backstube zeugt von friedvollen Zeiten einer wehrhaften Anlage, die im gemeinsamen Backen der Dorfgemeinschaft eine zeittypische Nutzung fand. Ein Vergleichsbeispiel ist der Einbau einer Backstube in den Halbschalenturm der gotischen Stadtmauer von Nideggen.

Quelle:
Harald Herzog: Burgen und Schlösser, Geschichte der Typologie der Adelssitze im Kreis
Euskirchen, Rheinland-Verlag, Köln 1989;

Christina Notarius und Elmar Scheuern: Der Königswinterer Backofenbau, DIR, 1992/3, Seite 107-113

Die Restaurierung
Jetzt galt es zur Tat zu schreiten. Mit dieser Baubeschreibung in der Hand wurde bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ein Förderantrag gestellt, um im ersten Schritt die fehlende Fachwerkwand und das Dach des Backhauses instandzusetzen. Eine weitere Beschädigung des Backofens durch eindringendes Regenwasser musste unbedingt verhindert werden. Der Förderantrag wurde genehmigt und dank der Lotterie GlücksSpirale wurde ein symbolischer Fördervertrag über 10.000 Euro für die zimmermannsmäßige Reparatur von Fachwerkgerüst, Dachkonstruktion und Dachdeckung des in den einstigen Wehrturm eingebauten Backhauses übergeben. 2019 überreichte Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD, l.), den Fördervertrag über 10.000 Euro für die Restaurierung des Backhauses der Burg Antweiler an Freiherr Raitz von Frentz.

DSD-Fördervertrag für den Backofen der Burg Antweiler in Mechernich

Mit den Arbeiten am Dach und dem Neubau einer Fachwerkwand wurden aufgrund der Erfahrung im Fachwerkbau und Altdeutscher Schieferdeckung die Firmen Zimmerei Bruns aus Mechernich und Spilles Bedachungen aus Euskirchen beauftragt.

14.10.2019
Nun ging es endlich los: Es begannen die Einrüstarbeiten am Backhaus. Leider musste aus Sicherheitsgründen (Wegen Borkenkäferbefall) der älteste Baum auf dem Grundstück gefällt werden. Die Gefahr war zu groß, dass er irgendwann ins Backhaus fällt und hier erheblichen Schaden anrichtet.

15.10.2019
Das Dach wurde behutsam abgedeckt und gab erstmals nach 174 Jahren den Blick auf das ganze Ausmaß der Schäden frei. Der Zahn der Zeit hat sehr deutliche Spuren hinterlassen. Anscheinend wurden seit Bau des Backhauses keine oder nur sehr spärliche Reparaturen vorgenommen. Der Dachstuhl wurde, da auf der Stirnseite die Gefache noch ausgemauert waren, mit einem Schwerlastgurt gegen Wegkippen gesichert.

17.10.2019
Der komplette Dachstuhl wurde abgestützt und über Gurte wieder in die richtige Position gezogen. Hierbei erwies sich die Mittelalterliche Schlüsselloch Schießscharte als große Hilfe.

18.10.2019
Die ersten Neuen Eichenbalken werden zugeschnitten und eingesetzt. Um Stabilität in den Dachstuhl zu bekommen, wird der obere Balken der neuen Fachwerkwand, der gleichzeitig als untere Pfette dient, zuerst eingesetzt.

22.10.2019
Ein neuer Bundbalken und die Ständerbalken in der Fachwerkwand werden eingesetzt.

24.10.2019
Die Fachwerkwand wird fertiggestellt. Die Sparren des Turmdaches werden entfernt, um den Turmring instandzusetzen. Einige nicht mehr zu rettende Sparren des Hauptdaches werden durch neue ersetzt.

26.10.2019
Die Sparren des Turmdaches werden neu gesetzt und erste Aufschieblinge montiert.

01.11.2019
Am Turm wird weiterhin am Dachstuhl gearbeitet. Die Aufschieblinge wurden montiert, der Hauptdachstuhl mit Eichenbrettern verschalt und mit Dachpappe belegt.

04.11.2019
Der Turm Dachstuhl ist fertiggestellt, mit Eichenbrettern verschalt und mit Dachpappe belegt. Der obere Abschluss des Turmes wurde wieder aufgemauert.

08.04.2020
Nach einer kurzen Pause geht es im neuen Jahr weiter mit dem Eindecken des Daches. Hierzu wurden die alten Dachpfannen wiederverwendet. Der verwendete Schiefer ist neu.

Das Dach ist fertig!
Der erste Teil, die Absicherung des Backofens vor weiteren Schäden durch eintretendes Wasser, ist geschafft.

Bevor wir jetzt auf die Restaurierung des Backofen genauer eingehen, empfehlen wir folgende Filme des LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte aus der Reihe Alltagskulturen im Rheinland anzusehen:

Jetzt ist der Backofen dran…

Anfang August 2020
Nun wurde der nächste Schritt, die Restaurierung des erheblich beschädigten Backofens, in Angriff genommen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellte hierfür erneut Fördermittel zur Verfügung.

Erneute Fördermittel für die Burg Antweiler in Mechernich

Die Suche nach einem kompetenten Ofenbauer, der sich an die doch sehr anspruchsvolle Aufgabe heranwagen wollte, verlief schwieriger als gedacht. Die Rückmeldungen waren sehr spärlich und meistens Absagen mit der Begründung, dass entweder keine Erfahrung mit Tuffstein vorhanden war oder die Arbeiten zu schwierig und aufwändig wären.

Wie der Zufall es manchmal so will, kannte einer der angefragten Ofenbauer, die Finke Feuer Kachelofenbau GmbH aus Zülpich, jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt …

… und so kam es, dass – eine Besichtigung des Ofens und ein 8-seitiges handgeschriebenes Angebot später – die Firma Schwarz Ofenbau, allen voran die Inhaber Ronny und Phillip, sich der Aufgabe stellen wollten.

Bevor beide die Reise nach Antweiler antraten, mussten wir noch für Ordnung im Backhaus sorgen und Arbeitsraum schaffen. Schutt, der sich über Jahrzehnte angesammelt hatte, musste aus dem Innenraum heraus geräumt werden. Hierbei passierte natürlich genau das, was wir im Vorfeld schon befürchtet hatten. Ein Teil der Frontmauer der Backofens brach. Damit nicht noch mehr beschädigt wird, wurde die Mauer notdürftig gesichert, um so später gemeinsam mit Ronny zu entscheiden, wie wir damit umgehen.

Tatü tata … die Ofenbauer sind da!

03.08.2020
Früh morgens stand sie plötzlich da, die Ofenwehr. Um nicht das ganze Material durch den Garten schleppen zu müssen, wurde kurzerhand das große Schmiedeeiserne Tor geöffnet und Ronny umschiffte mit der alten Feuerwehr elegant alle Hindernisse auf dem Weg zum Backhaus.

Fundstücke aus dem Hausmüll der früheren Bewohner der Burg

Nach einer kurzen Vorstellung verschaffte sich Ronny einen Überblick über das zu erwartende Chaos, die Feuerwerhr wurde ausgeladen und im Backhaus ein Gerüst aufgebaut. Sobald das Gerüst stand, begannen wir, Schutt, Müll und die Deckschicht vom Backofen abzutragen. Hier hatten die früheren Bewohner Jahrelang ihren Hausmüll entsorgt.

04.08.2020
Die Rauchzüge werden vorsichtig abgetragen. Die Steine, die noch in Ordnung sind, werden für den späteren Einbau zur Seite gelegt, defekte werden ersetzt. Die Gewölbeoberseite ist nun komplett freigelegt und gereinigt. Jetzt kann das Gewölbe vorsichtig geöffnet und der Schutt aus dem Ofeninneren entfernt werden. Der noch intakte Teil des Gewölbes bleibt stehen. Hier zeigte sich nun, dass auch das Fundament unter den Ofenplatten erheblich abgesackt ist.

05.08.2020
Bevor am Backofen irgendetwas wieder aufgebaut wird, musste zunächst die Frontmauer stabilisiert werden. Zuerst wurde die Nische unter dem Ofenmund aufgemauert, damit ein neues Sandbett für die Ofenplatten aufgeschüttet werden kann. Die Nische war irgendwann eingebrochen und ein Teil des Sandbettes trat heraus; dadurch sackte der Ofenboden ab.

Fortsetzung folgt …