26
Sep

Er backt!

Der Plan war heute zum ersten Mal im Backhaus Brot zu backen. Wie das bei einem Plan so ist, sollte man sich vorher besser einige Gedanken dazu machen. Was für ein Brot will ich backen, woher bekomme ich das Mehl, wie viel brauche überhaupt usw.
Doris, unser fleißiges Lieschen, ist während der Restaurierung schon auf unser Projekt aufmerksam geworden und hat angeboten uns hier tatkräftig zu unterstützen.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht, was für ein Brot will ich backen und wie aufwendig soll es sein. Da wir den Ofen alle noch nicht kennen, fiel die Entscheidung auf ein einfaches Rezept. Ein Dinkel-Roggen Sauerteigbrot mit Dinkelschrot, Roggenschrot und Dinkelvollkornmehl.
Irgendwann im Vorfeld haben wir uns überlegt, wie viel Mehl müssen wir zu Teig verarbeiten um aus dem großen Ofen (Innenmaß 2,80×2,20m) überhaupt ein vernünftiges Ergebnis heraus zu bekommen. Hier machte sich dann Doris 35-jährige Erfahrung im Backen mit einem Holzbackofen bezahlt. Schnell wurde überschlagen, dass wir 20kg Mehl verarbeiten sollten. Doris 10kg und ich 10kg.


Oh,…ok!

Das Mehl holten wir in der Broicher Mühle in Wachtberg-Villip, hier bekommt man immer frisch gemahlene Mehle aus der Wassermühle.
Frisch ans Werk, gestern Morgen habe ich den Vorteig aus dem Roggen und Dinkelschrot angesetzt, damit er 24 Stunden Zeit hat zu durchsäuern und zu quellen. Nachmittags 2 Schubkarren Holz geholt und abends den Ofen mit einem kleinen Feuer vorgewärmt.
Heute Morgen um 8:00h war es dann soweit! Vorteig, Mehl, diverse Eimer Wasser, Tücher und vieles mehr fanden den Weg ins Backhaus.
Ofen anzünden!
Doris brachte neben Ihren 10kg Mehl, Profi Knetmaschine noch allerlei hilfreiches Handwerkszeug mit. Lina kam zum Glück zur Unterstützung auch noch mit dazu. Unsere eigene große 20kg Knetmaschine machte Probleme und so mussten Lina und ich 15 kg Teig (Mehl+Wasser) mit den Händen kneten.

Was kann es Schöneres an einem Verregneten Samstagmorgen geben?

Während wir mit unseren 15kg Teig beschäftigt waren, bereitete Doris Ihre 5 verschiedenen Brotsorten vor, zwischendurch heizte ich noch den Ofen.
Nach einer Gehzeit von ca. 1 Stunde haben wir unseren Teig portioniert, nochmals geknetet und in Gärkörbchen gegeben. Um 11h war es dann soweit, Ofen ausräumen! D.h. die restliche Glut wird nach vorne rausgezogen, dann mit einem Besen noch mal nachgearbeitet und zum Schluss noch mal mit einem nassen Lappen „durchgehuddelt“.
Brote einschießen, hier ist schnelles Arbeiten gefragt. Sobald die ersten Brote im Ofen sind, fangen diese auch an zu backen, und je länger der Ofen offen ist, kühlt er natürlich auch wieder ab. Sind alle Brote im Ofen, wird dieser mit der Klappe verschlossen. Jetzt ist Geduld gefragt, um den Ofen nicht ständig zu öffnen.

In der Zwischenzeit räumen wir ein wenig auf, ich hole Kaffee, Butter und selbstgemachte Marmelade. Die Brötchen, die als letztes in den Ofen geschoben wurden, sind als erstes Fertig und so gibt es ein wunderbares Frühstück während die Brote weiter backen. Nach ca. 1 Stunde Backzeit holen wir die Brote aus dem Ofen.

Das hätte ich beim ersten mal nicht erwartet, die Brote sind richtig großartig geworden. Im hinteren Bereich des Ofens war es wohl etwas heißer und so haben einige Kastenbrote von Doris eine etwas rustikale Farbe bekommen was aber nicht weiter schlimm ist.


Wir haben heute wieder ganz viel gelernt und freuen uns über dieses tolle Ergebnis für den ersten Backtag im Antweiler Burg Backes.